Studienfahrt nach Auschwitz
„Ihr seid nicht Schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht“. So lautet ein Zitat des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer. Aus diesem genannten Grund veranstaltet die Dr. Johannes-Faust-Schule Knittlingen alljährlich eine Studienfahrt nach Auschwitz. Freiwillig durften die Zehntklässler vom 16. Februar bis zum 21. Februar in die Vergangenheit der Geschichte eintauchen.
Um das Leben der Juden vor dem Holocaust in der Stadt Oswiecim nachzuvollziehen, fand dort am ersten Tag eine Stadtführung statt. Außerdem besuchten die Schüler eine Synagoge, die den Holocaust überstanden hatte.
Am zweiten Tag in Polen gingen die rund 70 Schüler in das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz 1. Hier wurden die Jugendlichen durch die verlassenen Baracken geführt. In den Häusern, in denen die Gefangenen leben mussten, waren nun Ausstellungen über den Alltag der Opfer.
Mittwochs besuchten die Schüler das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Hier fand ebenfalls eine Führung durch das Lager statt. Erschreckende Bilder sah man hier ebenfalls wie am Vortag. Die meisten Schüler unserer Schule fanden die Schlafbaracken am schockierendsten, da dies für viele unvorstellbar war. Am Abend des dritten Tages verabschiedeten sich die Schüler von Auschwitz und zollten den Opfern ihren Respekt durch eine Abschiedszeremonie mit Blumen und Kerzen an den Bahngleisen, welche in das Lager Birkenau führen. Jeder Schüler hatte die Chance, den Verstorbenen zu gedenken und einen Zettel zu hinterlassen. Nach ein paar Worten weniger Schüler fand eine Schweigeminute statt. Nach diesem Moment der Besinnung kehrten die Schüler und Lehrer in das Hotel zurück.
Am letzten Tag hatten die Zehntklässler das Glück, ein Gespräch mit einer überlebenden Jüdin zu führen. Sie erzählte ihre traurige Geschichte, als gefangenes Kind und wie sie die schreckliche Zeit überstand und letztendlich wieder eine starke Persönlichkeit wurde. Am Mittag wurde den Schülern Krakau, die schönste Stadt Polens, gezeigt. Darauf folgte als schöner Abschluss ein Besuch in einem traditionellen jüdischen Restaurant mit Klezmer-Musik, die durch eine Live-Band dargeboten wurde. Nach dem Abendessen reisten die Knittlinger wieder ab. Für viele war dieses Erlebnis wichtig, um die Bedeutung des grauenvollen Geschehens zur Nazizeit zu erkennen. Und so wie Max Mannheimer meinte, ist diese Generation dafür verantwortlich, dass das, was damals geschah, sich niemals wiederholt.